Stefan Schessl

Wandmalerei

Zentrum für zeitgenössische Kunst, Tiflis, 2014

 

Bei meiner Wandmalerei im KloHäuschen beziehe ich mich auf eine Arbeit, die 2014 in Tiflis entstand. Da die Idee der jetzigen Ausstellung eigentlich die ist, Einblick in die aktuelle Produktion zu gewähren, ist das zumindest etwas seltsam.

Nun, Ausstellungen und künstlerische Arbeiten sind zu einem nicht unwesentlichen Teil Wunscherfüllungsmaschinen und hier erfülle ich mir mehrere Wünsche (nicht).

Würde ich also jetzt eine aktuelle Ausstellung machen, die nicht im Maßstab 1:12 stattfände, so würde ich darin gerne eine Wandmalerei sehen. Vermutlich von mir. Da die letzte Wandmalerei aber nun schon wieder sechs Jahre alt ist, beziehe ich mich auf diese als aktuelle, also meiner gegenwärtigen Wunschproduktion am nächsten stehende. Da Wandmalereien immer einen direkten Ortsbezug haben, kann das alte Bild nur ein Stellvertreter für die neue Wandmalerei im Klohäuschen sein, und die ist nur ein Stellvertreter für eine womöglich zwölf mal so große an einem andern Ort und die wäre wiederum nur ein Stellvertreter für meine mindestens ebenso viele Male größere Wunschproduktion…

Konkret und richtig kann sie aber nur hier sein, so, wie sie eben geworden ist.

Ich danke für die Einladung zur Teilnahme!

 

My mural painting at the KloHäuschen refers to a work that was created in Tbilisi in 2014. Since it is the actual idea of ​​the current exhibition to give an insight into the current production, this is at least a little strange.

Well, exhibitions and artistic works are, to a not insignificant extent, machines of wish-fulfillment and therefore I (do not) grant myself several wishes.

If I were to make a current exhibition that would not take place on a scale of 1:12, I would like to see a wall painting in it. Probably done by me. Since the last wall painting is meanwhile six years old, I refer to it as the current one, i.e. the one closest to my current desired production and production of desires. Since murals always have a direct reference to the location, the old photo can be nothing more than a substitute for the new wall painting in the Klohäuschen, and it is only a substitute for one possibly twelve times as large in another place and that would in turn only be a substitute for mine at least just as many times larger desired production …

But it can only be specific and right here, just as it has become.

Thank you for the invitation to participate!

Stefan Schessl