Silke Markefka

Seestücke

 

Markefka © VG Bildkunst 2020

Nachdem ich mich seit vielen Jahren mit den Themen Licht und Erinnerung beschäftige, etwa in meinen Serien „Lüster“, „Archiv“, „von Vorhängen“, habe ich vor einiger Zeit begonnen mich dem klassischen Sujet des „Seascape“, also Seestücks anzunehmen. Unter anderem waren wir mal am Atlantik, direkt am Meer, aber unser Zimmer hatte nur einen von allen Seiten ummauerten Innenhof-Terrassenbereich. Da habe ich eines auf die Schnelle versucht und das haben wir dann auf die Seite gehängt, wo das Meer ist. Und dann war da zumindest auch ein Blick. Und in Sottomarina, an der Adria hat mich dieses Zusammenspiel aus Sand, Brandung, Meer, Horizont und Himmel so fasziniert, und ich wollte das in einer nicht zu gegenständlichen, aber auch nicht völlig abstrakten Art für mich festhalten. Oft habe ich dabei auch das für dieses Sujet eher unübliche Hochformat gewählt, was diese „Schichtung“ noch betont. Und jetzt, auf die Einladung zur Biennale des KloHäuschens, habe ich einige dieser Bilder ins Kleinere geholt, 1:12 zu den Originalen. Aber als Bild keine punktgenaue Verkleinerung, sondern im selben Gestus, mit offenem Blick. Ein Seestück als Reisebild. Hast Du keinen Seeblick dann häng Dir einen auf. 4,17 x 3 cm! Passt in jedes Portemonnaie.

Silke Markefka

Silke Markefkas Malerei nähert sich oft in Serien Schicht für Schicht ihren Themen an. Sie holt Gedächtnis und Erinnerung als Projektionsflächen von Selbstdarstellung und Intimität in den Blick.

Etwa in ihren Serien „Archiv“, „Lüster“, „Kinder“, „Touristen“, „Von Vorhängen“ und ihrer neuesten Serie „Seestücke“, die sich mit dem verblassenden Glanz verheißungsvoller Augenblicke sowie der Vergeblichkeit des Versuches, die Zeit festzuhalten, beschäftigen. Mit verglimmendem Licht und nur vorgeblichen Durchsichtigkeiten schafft sie Balanceakte, die weder in realistischer Abbildung, noch abstraktem Konzept aufgehen. Womit sie etwas sichtbar macht, wiederholt. Erinnerung entsteht erst aus dem Gegensatz von Gegenständlichkeit und Abstraktion, sie wird erzeugt, nicht abgerufen. Dabei werden Assoziationen evoziert, die mit Abwesenheit und Unwiederbringlichkeit als Ausdruck einer uneinlösbaren Sehnsucht zu tun haben.

www.silkemarkefka.com