Martina Ring

Skulpturen aus Seife

 

Mein künstlerisches Denken ist mit eng mit der Idee des Gartens verknüpft. Ein Garten kann nicht nur Pflanzen in Skulpturen verwandeln, er kann auch klassische Skulpturen beherbergen.  Da meine Gärten aber eher ein gedankliches Konstrukt sind und in meiner Fantasie existieren und sich eher als Plan, Bild oder  Rauminstallation manifestieren, sollten sich auch die Skulpturen für meine Gärten in diesem Zwischenreich bewegen. So kam ich zur Seife.

Die Kernseife interessiert mich als Material. Sie ist aus natürlichen Zutaten und ihre antiseptisch Eigenschaft hilft auch im Garten gegen den ein oder anderen Schädlingsbefall. Zu guter Letzt ist sie dem Künstler als bestes Mittel um Pinsel zu reinigen bekannt. Seife kann sich, je nach Umweltbedingungen, zersetzen oder sehr lange halten. Es hängt also vom Verhalten des Besitzers ab, wie lange ein Seifenstück existieren wird. Ich mag die Empfindlichkeit des Materials, das sich nicht oder nur sehr schlecht verarbeiten lässt, vor allem wenn es zu warm oder zu kalt ist und natürlich unbedingt vor Feuchtigkeit geschützt werden muss.

Skulpturen aus Seife könnte ich einfach gießen und sie in Serie zu produzieren. Es gefällt mir, gerade das nicht zu tun, sondern in Feinarbeit daraus Skulpturen zu schnitzen und somit Unikate zu fertigen. So wird ein Verbrauchsgegenstand zu einer Preziose. Darüber hinaus sind meine Seifenskulpturen für mich, als würden meine Zeichnungen den 3-dimelsionalen Raum erobern.

 

All my artistic thinking is linked to the garden. A garden should also house sculptures. Since my gardens are more of a conceptual construct and appear as a plan, image or space installation, etc., the sculptures should also move in this intermediate realm.

I am interested in curd soap as a material. It is antiseptic from natural ingredients and known to the artist as the best way to clean brushes. Depending on the environmental conditions, soap can decompose or last forever. So it depends on the behavior of the owner how long a soap bar will exist. I like the sensitivity of the material, which is not very difficult to process if it is too warm or too cold, and of course absolutely needs to be protected from moisture.

I could simply cast soap sculptures and produce them in series. I like not to do just that, but to carve sculptures out of it in precision work and thus to produce unique pieces. In this way, an object of consumption becomes a prose.

For me, my soap sculptures are like drawings in 3-dimensional space.

Martina Ring


lebt und arbeitet in Hamburg