Jutta Burkhardt

Aphasía XIV

 

„Aphasía XIV“, 2020 – Tuschezeichnung auf Transparentpapier – 46,5 x 25,5 cm (Detail)

 

STATEMENT
Als ich meine künstlerische Laufbahn zunächst als Kostüm- und Bühnenbildnerin begann, wurde mein Blick für „Wirklichkeit“ geschärft – für das, was man braucht, um auf der Grundlage eines Stückes eine eigene Welt zu kreieren. Diese Erfahrung und die geradezu schizophrene Situation am Theater (Schauspieler und Schauspielerinnen spielen fiktive Figuren auf der Bühne, sind aber gleichzeitig reale Personen mit völlig anderen Charaktereigenschaften), intensivierte mein Interesse dafür, wie hybrid „Wirklichkeit“ in unserem Alltag eigentlich ist. Nichts ist so homogen und eindimensional wie es auf den ersten Blick erscheint.

Wir alle kennen das Gefühl,

  • wenn das, was gesagt wird, nicht mit dem übereinstimmt, was man empfindet.
  • wenn man sich aufgrund eines antrainierten Verhaltenskodexes anders verhält, als wonach einem eigentlich zumute ist.
  • wenn die physische Realität, also der Ort, an dem wir uns konkret befinden, nicht mit unserer inneren Verortung übereinstimmt, weil wir gedanklich ganz woanders sind. Wo sind wir dann eigentlich?

 

Genau diese alltäglichen Zwischenwelten, Spalten und Abgründe sind es, die ich in meinen künstlerischen Arbeiten auslote. So entstehen Zeichnungen, Fotografien, Videos und Objekte als einzelne Werkzyklen, die ich aber auch – je nach Ausstellungssituation – auf unterschiedliche Art und Weise kombiniere und damit in installative Zusammenhänge setze.

Jutta Burkhardt


1969  Geboren in Zürich, Schweiz (deutsche Staatsbürgerin)
1989-1993  Studium Bühnen- und Kostümbild an der Hochschule Mozarteum, Salzburg
Seit 2001 als bildende Künstlerin in zahlreichen Ausstellungen vertreten.

www.juttaburkhardt.de
www.instagram.com/jutta.burkhardt